Essensreste sind kein Fall für den erstbesten Eimer in der Küche. Wer sich ein bisschen Mühe gibt, spart Gebühren, schützt die Umwelt und erspart sich so manchen üblen Geruch. Ob Biotonne oder Kompost besser passt, hängt davon ab, was du loswerden willst und wie viel Platz du hast. Nützliche Hinweise!
In die Biotonne darf fast alles aus der Küche wandern. Schalen von Kartoffeln oder Karotten, Brotreste, Eierschalen, Kaffeesatz – alles kein Problem. Selbst kleine Mengen gekochter Speisen sind okay, solange sie nicht triefig vor Fett sind oder in Folie stecken. Fleisch, Fisch und Milchprodukte besser weglassen. Die locken ungebetene Besucher an und verwandeln die Tonne im Sommer in ein Freiluftlabor für üble Gerüche.
Beim Kompost sieht das schon etwas heikler aus. Der klassische Gartenkompost liebt rohe Pflanzenabfälle. Gekochte Reste, Zitrusschalen oder Knochen sind dort fehl am Platz. Sie bringen das Gleichgewicht durcheinander, ziehen Ratten und Mäuse an und sorgen für ein Aroma, das selbst die robusteste Nase beleidigt. Wenn der Haufen irgendwann nach altem Wollpulli riecht, ist es meist zu spät.
Im Winter bleibt oft nur die Biotonne. Frost bremst den Kompost fast auf Stillstand. Wer trotzdem draußen weitermacht, sollte feuchte Reste immer gut mit trockenen Materialien wie Laub oder gehäckselten Zweigen mischen. Sonst entsteht eine matschige Masse, die im Frühling keiner freiwillig bewegen will.
Manche setzen auf den Bokashi-Eimer. Das klingt erstmal exotisch, ist aber praktisch. Milchsäurebakterien fermentieren die Reste in einem luftdichten Behälter. Nach ein paar Wochen hat man einen säuerlich riechenden Brei, der später vergraben oder auf den Kompost gegeben wird. Damit kannst du sogar Essensreste verarbeiten, die auf dem normalen Kompost Ärger machen würden.
Egal, ob Tonne oder Kompost – ein Grundsatz gilt immer: Keine Plastiktüten. Auch nicht die, die sich „kompostierbar“ nennen. Die zerfallen oft viel langsamer als versprochen und werden in vielen Anlagen einfach aussortiert. Zeitungspapier oder Papiertüten sind deutlich unkomplizierter.
Am Ende ist es auch eine Frage der Bequemlichkeit. Die Biotonne nimmt dir den größten Teil der Arbeit ab. Der Kompost belohnt Geduld mit wunderbar fruchtbarer Erde. Viele nutzen beides parallel – Reste in die Tonne, Gartenabfälle auf den Kompost. So bleibt alles überschaubar, und der Garten freut sich über natürlichen Dünger.
Wichtig ist nur eins: Bloß nicht alles in den Restmüll werfen. Da verrotten Lebensmittel nicht richtig und sorgen für zusätzliche Umweltbelastung. Ein kurzer prüfender Blick spart Nerven, Geld – und manchmal auch den Respekt der Nachbarn.